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Wir sind die Agentur für den naturschutzrechtlichen Ausgleich in Hessen



Die Webseite zum Artikel der Ökoagentur für Hessen im "Jahrbuch Naturschutz in Hessen" 2024

Sie kennen uns nicht? Noch nie von der Ökoagentur gehört? Dann wird es aber Zeit! 

Die Ökoagentur ist eine Fachabteilung der Hessischen Landgesellschaft mbH und besteht mittlerweile seit 20 Jahren.

Wir machen mit Ihnen einen kleinen Ausflug durch 20 Jahre Ökoagentur für Hessen, erklären Ihnen unsere Arbeit, werfen einen Blick auf das Geschehen in der ganzen Bundesrepublik und zeigen einige gute Projektbeispiele aus unserem Portfolio, die wir im ganzen Land umgesetzt haben.

 

Wer in Natur und Landschaft eingreift, muss diesen Eingriff wieder ausgleichen. - Das ist ein Grundprinzip des deutschen Naturschutzrechts.

Im Jahr 2005 gab sich Hessen als eines der ersten Bundesländer eine moderne Kompensationsverordnung und mit ihr war die Idee einer Agentur geboren, die das Thema naturschutzrechtlicher Ausgleich professionalisieren und vor allem nachhaltiger gestalten sollte. Als Ergebnis einer Ausschreibung des Landes Hessen wurde die HLG als "Agentur zur Bereitstellung und Vermittlung von Ersatzmaßnahmen", wie sie in der Gesetzgebung noch heute bezeichnet wird, anerkannt. Die HLG wurde aus den Bewerbern ausgewählt aufgrund ihrer über einhundertjährigen Geschichte im ländlichen Raum und den erworbenen Kompetenzen im Umgang mit Flächen in ganz Hessen, deren Verwaltung und der Einbindung der Landnutzer, mit denen traditionell gute Kontakte gepflegt wurden. Auch die Ökoagentur fühlt sich diesen Werten bis heute verpflichtet und bindet verschiedene Landnutzer in die Pflege und Funktionssicherung von Kompensationsmaßnahmen ein. (siehe Projekte / Kooperationen)


Mit der Konzessionierung als Agentur waren zahlreiche Auflagen verbunden. Der Agentur wurde ein Fachbeirat zur Seite gestellt. Das beratende Gremium setzt sich aus Vertretern aller Naturschutzverbände, dem Hessischen Bauernverband, den Waldbesitzern und dem Hessischen Städtetag, sowie dem Städte- und Gemeindebund und der IHK zusammen. Von Beginn an arbeiteten alle Mitglieder des heterogenen Forums konstruktiv zusammen.

Unsere Aufgaben

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Bild 1

Bündelung von Kompensationsverpflichtungen

Projekte

Bei der Konzeptionierung und Planung unserer Projekte stützen wir uns gerne auf vorhandene Konzepte, Projektvorschläge von Naturschützern oder auf die Entwicklungsmaßnahmen aus den FFH-Managementplänen. Auch engagierte Naturschutzbehörden realisierten das eine oder andere Herzensprojekt, was schon Jahre lang in der Schublade sein Dasein fristen musste, mit der Ökoagentur.

Ein solches Projekt ist die Renaturierung eines Wasserscheidenmoores in Neustadt (Hessen).


Moorrenaturierung in Neustadt

Wiederherstellung eines Wasserscheidenmoores


In der Wieraquellregion am Rande des Herrenwaldes westlich von Neustadt hatten sich Reste eines ehemals ausgedehnten Niedermoores erhalten. Nachdem die Fläche in den 60ger Jahren drainiert und nicht standortgerecht mit Fichten-Monokultur aufgeforstet wurde, gingen die meisten standorttypischen Strukturen und Arten verloren. Relikte von Moorbirkenbruch- und Erlensumpfwäldern sowie Schilfröhrichte gaben noch Hinweise auf das Areal des ehemaligen Moores. Und spätestens mit dem Nachweis bei Sondierungen gefundener Torfvorkommen war klar - wir kaufen die Flächen und entwickeln das Moor. Vielen Dank an *Klaus Neckermann und die UNB des Landkreises Marburg Biedenkopf ohne die dieses Vorhaben nie gelungen wäre.

Maßnahmenumsetzung

Mit großem Aufwand wurde ein Großteil der oft bereits stark geschädigten Fichten entnommen. Umfangreiche wasserbauliche Maßnahmen dienten in erster Linie der Wiederherstellung eines gebietstypischen Wasserhaushalts. Die Drainagegräben wurden verschlossen oder aufgestaut und der zentrale Hauptgraben ins Gebiet umgeleitet. Dazu konnten zahlreiche kleine undgroße Moorgewässer angelegt werden. Der das Gebiet durchschneidende Weg konnte ebenfalls gekauft und entwidmet werden. Heute ist die Projektfläche völlig beruhigt und frei von Spaziergängern, Hunden oder Fahrzeugen. Regelmäßig finden sich Schwarzstörche aber auch die Wildkatze an den Gewässern ein um trinken und zu jagen. Das Managementkonzept sieht nur ab und zu die Entnahme von Bäumen rund um die beiden großen Moorgewässer vor, sonst kann sich das Moor ungestört entwickeln.

Auf Sand gebaut!

Das Projekt "Apfelbachdüne"

Ein eher ungewöhnliches Projekt entstand in Kooperation mit der Stadt Weiterstadt in der Gemarkung Gräfenhausen rund um das Naturdenkmal "Sanddüne am Apfelbach". Dieses Naturdenkmal war bis dahin ein höchstens 1.000 m² großer Dünenrest einer in historischen Karten verzeichneten, umfangreichen Flugsanddüne. Diese Flugsanddüne fiel wahrscheinlich in den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts der Urbarmachung zum Opfer, gleichzeitig wurde der nebenher laufende Apfelbach begradigt und in ein neues Gewässerbett verlegt.

Die Stadt Weiterstadt erkannte dieses Potential und begannen zusammen mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, der TU Darmstadt und später der Ökoagentur, ein gewagtes Projekt zur Wiederherstellung der verlorenen Sandlebensräume.


!!! Unibegleitung, Dr. Stroh, Doktorarbeiten, Diplomarbeiten !!!


Hierzu wurden mehr als 100.000 m³ (Gesamtprojekt) basischer Tiefensande (siehe Infobox), die im Rahmen von Großbaustellen rund um Darmstadt an die Oberfläche befördert wurden, angeliefert und modelliert. Was zunächst wie eine Autobahngroßbaustelle aussah sollte sich in den Folgejahren als ein naturschutzfachliches Highlight herausstellen.

Wertvolle Arten der Sand- und Magerrasen wurden durch Mahd- und Rechgutübertrag aus verschiedenen Schutzgebieten des Darmstädter Flugsandgürtels eingebracht und der Erfolg wissenschaftlich dokumentiert. 


Infobox Flugsanddünen in der Rheinebene

Während der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren führte der Rhein weit größere Wassermengen als heutzutage. Das mitgeführte, kalkhaltige Geschiebe aus den Alpen lagerte sich großflächig in der Rheinebene ab. Nachdem die Kaltzeit dem Ende zuging zog sich der Rhein ein Stück zurück und die frei liegenden Schotter, Kies und Sandgeschiebeflächen lagen frei. Starke Winde "verbliesen" das Material vorwiegend rechtsrheinisch und lagerten es, den Körnungsfraktionen folgend, wieder ab. Die Lössfraktion findet man heute z. B. in den Weinterrassen der Bergstrasse wieder, die Sande formten teilweise hohe Wanderdünen, die erst mit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit zur Ruhe kamen. Diese Sande finden wir heute unberührt in geringen Tiefen wieder, besonders dann, wenn sie in Baugruben als Aushub auftauchen. Als Indiz für den Kalkgehalt und Zeuge der Vergangenheit findet man heute noch in tieferen Bodenschichten sogenannte "Osteokollen" (Bild). Sie entstanden dadurch, dass gelöster Kalk an Wurzeln von Pflanzen schichtweise wieder ausfiel. So entstanden zum Teil skurile Formen die an der Luft und unter Regeneinfluss aber schnell aufgelöst werden und verschwinden.

"Osteokolle" Kalkabsonderung eiszeitlicher Bäume, zentral erkennt man noch die Wurzel

Landschaftspflege

Ein besonders wichtiger Aspekt ist die notwendige Landschaftspflege, die für eine dauerhafte Offenhaltung der Fläche sorgen muss. Traditionell wurden diese mageren, trockenen Sandbereich mit Schafen oder Ziegen beweidet. Diese alte Nutzungsform zu etablieren war eine der Herausforderungen des Projektes. Heute findet eine Dauerbeweidung mit Eseln und zusätzlich, punktuell und zeitlich begrenzt, die Beweidung mit Schafen und Ziegen statt. Kombiniert mit etwas händischer Pflege, die sich auf das Entfernen von Neophyten und aufkommenden Gehölzen beschränkt, hat dieses Konzept maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen.

Heute, mehr als 10 Jahre nach der Fertigstellung, findet man rund 12 Hektar Dünenlandschaft mit zahlreichen geschützten Arten wie dem Sand-Zwerggras (Mibora minima) und den Lebensraumtypen „Trockene, kalkreiche Sandrasen“ (LRT 6120) oder „Subpannonische Steppen-Trockenrasen“ (LRT 6240).

Damit gehört die Düne am Apfelbach heute zu den größten zusammenhängenden Flugsanddünen Hessens.

Mähwiesenprojekt Maulbeeraue

Wiederherstellung des Lebensraumtyps (LRT) 6510 "Magere Flachlandmähwiese"


Die Maulbeeraue ist eine Rheininsel im Landkreis Bergstraße. Sie liegt vollständig im gleichnamigen FFH-Gebiet „Maulbeeraue“ (6316-303) und hat eine Fläche von rd. 320 Hektar. Einen großen Anteil an der Fläche hat unterschiedlich intensiv genutztes Grünland, zum Teil bestockt mit Streuobstbeständen. Dazu kommen Säume, Hecken und Galeriewald entlang des Nordheimer Altrhein. Kleinteilig finden sich Restbestände der Wiesen-Lebensraumtypen (LRTen) 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“ und 6440 „Brenndolden-Auenwiesen“. Große Bereiche jedoch sind intensiv genutzt, werden als Silagewiesen früh gemäht und großflächig gedüngt. Das führte mit der Zeit zu teilweise stark verarmten, überwiegend grasgeprägten Wirtschaftswiesen mit einem sehr geringen Kräuteranteil. Dieser Umstand ließ die Projektidee zur Wiederherstellung verlorener Lebensraumtypen, besonders den LRT 6510 (für den Deutschland von der EU bereits die gelb/rote Karte gezeigt bekam) mit verschiedenen, methodischen Ansätzen wiederherzustellen. So entstanden, zusammen mit dem Land Hessen (Domänenverwaltung) und dem Regierungspräsidium Darmstadt, zwei Projekte mit etwa 12 Hektar Umfang die in den Jahren 2022 und 2024 umgesetzt wurden. Die ersten Monitoringergebnisse lassen hoffen, dass sich die Projektflächen zu artenreiche Mähwiesen entwickeln werden. 

(Foto Kantenlauch)


schon ein Jahr nach der Einsaat zeigt sich der Kantenlauch

Entwicklung - Pflege - Bewirtschaftung

Ein großes Thema bei der Extensivierung und Entwicklung artenreicher Grünländer ist die Dominanz der bestehenden Grasnarbe, die je nach Nährstoffangebot, das Einwandern und ausbreiten krautiger Pflanzen hemmt. Der methodische Ansatz den wir gewählt haben ist das zweimalige Fräsen der Flächen um offenen Boden zu erzeugen, der als Saatbett für Heudrusch und Regiosaatgut dient. Der Heudrusch stammt von ausgewählten LRT´n des Oberrheingebietes und wurde soweit aufbereitet, um das Material mit der Sämaschine ausbringen zu können. Das Regiosaatgut wurde untergemischt. 

(Foto Fräsen und Heudrusch)

Mit zwei ortsansässigen Landwirten konnten wir engagierte Mitstreiter gewinnen, die nach unseren Vorgaben die Mähwiesen nutzen und Heu gewinnen.

Klimastabiler Waldumbau in Pfungstadt

Umbau eines Kiefernforstes zum klimastabilem Mischwald

Begründung klimastabiler Zukunftswälder

Die HLG hat im Jahr 2022 einen umfangreichen Kooperationsvertrag mit der Stadt Pfungstadt in Südhessen geschlossen. Der Pfungstädter Kommunalwald umfasst insgesamt mehr als 1.000 ha. Er ist großen Belastungen ausgesetzt. Die Zerschneidung durch zahlreiche Wege und Trassen jeder Größe bei gleichzeitig hohem Freizeitdruck belastet Flora und Fauna. Dazu sind in den letzten Jahren weiter schädigende Einflüsse wie steigende Temperaturen und ausbleibende Niederschläge (nicht nur im Sommer) gekommen, die die Bestände schwächen und Schädlinge stärker aufkommen lassen. Von Nadelholzmonokulturen geprägte Waldbestände lösen sich hier zunehmend auf. Im Projektgebiet sind die Folge dieser Klimaschäden ausfallbedingte Lichtungen mit z.T. savannenähnlichem Aussehen, die in der Fläche bis zum Verlust des Wald-Innenklimas führen können.

Die Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2016 zur Forsteinrichtung der ohnehin forstwirtschaftlich defizitären Bestände erkannte diese Entwicklung bereits und gab eine entsprechende Neuausrichtung der Bewirtschaftung des Stadtwaldes vor. Aus den Pfungstädter Nadelholzmonokulturen und Altersklassenwäldern sollte ein stabiler, dem Klimawandel trotzender, Arten- und strukturreicher Dauermischwald entstehen.

Auf Grundlage dieses Kommunalbeschlusses und dem zugrundeliegenden Waldumbaukonzept der Stadt Pfungstadt wurde das Projekt "Pfungstädter Wald" entwickelt.

Das Projektgebiet liegt südwestlich von Pfungstadt in der nördlichen Oberrheinebene. Die Flächen in der Klingsackertanne bilden einen Waldverband von etwa 385 ha. Für den Waldumbau werden 273 ha in zehn Jahren bearbeitet.

Aus historischen Vorbildern und den praktischen Erkenntnissen vor Ort zu einzelnen Arten im Wald und ihren Schadbildern wurde für die Neubegründung eine Artenauswahl aus der Pflanzensoziologie des thermophilen LRT 9170 „Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald“ abgeleitet (siehe auch Infobox DB-Interview).

Im Projektverlauf werden insgesamt über 11.000 Pflanzplätze mit fast 200.000 Einzelpflanzungen vorgenommen. Die Pflanzplätze werden auf Ausfallstellen im „Waldverbund“ festgelegt. Für die Anlage der Pflanzplätze werden keine gesunden Bäume entnommen. Es kommen große Pflanzen in Erdbohrer-Einzelpflanzungen zum Einsatz (120/150 cm); so kann die Gehölzterminale schnell aus dem Verbiss auswachsen. Die Pflanzplätze werden dann unmittelbar mit Holzhackschnitzeln als Konkurrenz- und Verdunstungsschutz abgedeckt.

An verbliebenen Wegrändern entstehen Waldinnenränder aus der Pflanzung von Strauchgruppen.


Diese erlesene Pflanzliste begründet Mutterbaumbestände, die dem Leitbild entsprechen und über die lange Zeit das Waldbild prägen. Dabei soll eine anfängliche Sonderpflege Ausfall und Nachpflanzung minimieren. Auf der gesamten Projektfläche wird außerdem aktiv die Naturverjüngung gefördert.

Auf Hähertischen werden lokal gesammelte Eicheln alter vitaler Eichen zur Verteilung durch den Eichelhäher präsentiert. Die Verjüngung wird aufgesucht und wie die Pflanzung ökologisch vor Verbiss geschützt.

(Bild Einzelschützer)


Es wird eine große Wildruhezone eingerichtet, in der alle bestehenden Wege rückgebaut und aufgepflanzt werden. Ein über das Projektgebiet hinaus planendes Wegekonzept lenkt zukünftige Naherholungsbedürfnisse. Dann kann auch abseits der Wildruhezone durch Rückbau und Aufpflanzung die Wegedichte verringert werden. Ebenfalls Bestandteil des Konzeptes ist die Aufgabe jeder zweiten Arbeitsgasse, daraus resultieren dauerhaft unbefahrene Gassenabstände von 50 m.


Grundsätzlich hat im Projektgebiet die natürliche Waldentwicklung Vorrang vor forstwirtschaftlichen Interessen. Das verändert die wirtschaftliche Betrachtung und Verwertung im Bestand grundlegend. Eine Festlegung auf Umtriebszeiten entfällt. Eine Holzernte findet nur statt, wenn die Selektion ökologisch vertretbar ist und der Förderung einzelner Bäume dient. Die Holzernte erfolgt in geringerem Umfang, ist Zielstärkenorientiert (z.B.  Durchmesser des Baumes in Brusthöhe BHD > 60 cm) und wird nur unter Abwägung aller ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte durchgeführt. Vorbild soll dabei die erfolgreiche naturnahe Waldbewirtschaftung sein, wie sie seit mehr als 20 Jahren beispielsweise in Lübeck praktiziert wird. In den Waldabteilungen wird so (abseits der verbleibenden Waldwege) liegendes und stehendes Totholz langfristig und nachhaltig vermehrt.